Models

Models hießen früher Mannequins und hatten keine Namen, waren nicht prominent und wurden nicht in Fernsehshows eingeladen. Weibliche Models veranstalten heute Spendengalen und werden auf Listen wichtiger Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geführt. Bei männlichen Models hat sich nichts geändert.

Max Goldt vermutete einmal, das liege daran, dass Männer nur auf das Aussehen achten: Eine quäkige Stimme oder ein uncharmantes Gebahren würden der Beliebtheit eines weiblichen Models keinen Abbruch tun. Frauen seien anspruchsvoller und daher sei man bei männlichen Models vorsichtiger, sie anders zu präsentieren als durch die Linse einer still camera.

Nö, ich glaube, es liegt am Sexismus: Mit ihrem Aussehen Geld zu verdienen, ist für eine Frau doch ein toller Beruf. Die hat es geschafft, ist schon eine richtige Karrierefrau. Für einen Mann ist so ein kindischer Beruf aber nicht akzeptabel. Ein männliches Model wird als eine Art Gigolo betrachtet. Es kann durchaus mal in einer Talkshow auftreten, wird dann aber eher zwischen einem von Kopf bis Fuß Gepiercten und einem Schnupftuchfetischisten auf der Couch sitzen, nicht zwischen Veronica Ferres und Mick Jagger.

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