Archiv der Kategorie: Wörter

Neue Wörter (6)

ˌAu·then·tiˈme·ter <n.> Gerät, das Authentizität misst
ˈAb·kunst <f.> Abkönnen; Meine Abkunst für ihn hält sich in Grenzen
ˈan|rüch·ten <V. t.> ein Gerücht in Umlauf bringen; Es ist angerüchtet! [Arnymenos]
ˈbild·karg <Adj.> mit Bildern geizend [Martin Z. Schröder]
ˈein·zigˌma·lig <Adj.> nur einmal vorkommend; Ein einzigmaliges Wort bezeichnet man als Hapax legomenon
im·miˈnie·ren <V. i.> unmittelbar bevorstehen; Das Rigorosum imminiert
ˈKlar·kunft <f.> Klarkommen; Wir sind bemüht, bei der Patientin die Klarkunft mit dem Erlebten herbeizuführen
ˌneun·zehnˌhun·dertˌvier·undˈacht·zig <Adj.> an George Orwells Roman „1984“ erinnernd; durch Überwachung und Unfreiheit gekennzeichnet; Dieser Gesetzesentwurf ist ganz schön neunzehnhundertvierundachtzig
obˈsit·zen <V. i.> jemanden obsessiv beschäftigen; Dieser ungelöste Fall obsitzt ihr seit Jahren
ˌpi·o·niˈsie·ren <V. t.> den Weg für etwas bereiten; Prof. Müller hat diese Methode pionisiert [< Pionier]
Plaˈteau·witz <m.> Flachwitz für Gebildete [Anna]
ˌSkro·teˈrie <f.> Das männliche Gegenstück zu „Hysterie“. Beschreibt den emotionalen panikartigen Zustand, wenn z.B. die Alufelge an der Bordsteinkante ratscht, der Schiedsrichter dem gegnerischen Verein einen Elfmeter gönnt, eine Frau in einer „Männerdomäne“ überlegen ist oder Bier und Grillgut ausgehen. [Ute Giesen]
skro·ˈte·risch <Adj.> im Zustand der Skroterie; durch Skroterie verursacht [Ute Giesen]
slash <nebenordnende Konjunktion> und; oder; und/oder; beziehungsweise; Ich habe hier noch Lebkuchen slash Printen [< engl. slash „Schrägstrich“]
ˈstabˌrei·men <V. r.> alliterieren; Garstiger und Gauch stabreimen sich
ˈtiefˌschlür·fend <Adj.> unter Getöse mit einem Trinkhalm das letzte Bisschen Flüssigkeit aus einem Trinkgefäß zu bekommen suchend; Statt einer Antwort begann sie wieder, sich tiefschlürfend mit ihrem Long-Island-Eistee zu beschäftigen
ˈzeit·geˌnie·ßen <V. i.; mit etwas/jmd. ~> zur gleichen Zeit existieren; Zeitgenosse*in sein; Freud zeitgenoss mit Einstein
Zur·verˈnunft·kunft <f.> Zurvernunftkommen; Die Zurvernunftkunft des Ministers lässt noch auf sich warten

Neue Wörter (5)

ˈBlech·schat·ten <m. 4> Bereich hinter einem Auto, in dem man als Fahrradfahrer sicher ist, weil eventuell heranrasendes Blech durch dieses abgefangen würde; vgl. Windschatten; Im Blechschatten des Kombis bog ich verbotenerweise links ab
bom·barˈbie·ren <V. t.> jdn. ~ jmdm. die Frisur versäbeln
ˈDum·mer <m. 3> neue Errungenschaft der Computerlinguistik: Schieberegler, mit dem sich ein Text stufenlos „runterdummen“, also in der Verständlichkeit verbessern lässt

Neue Wörter (4)

I·de·oˈlekt <m. 1; Sprachw.> spezifischer Sprachgebrauch der Vertreter einer bestimmten Ideologie
ˈMeh-Efˌfekt <m. 1> das Ausbleiben von Erkenntnis und Begeisterung; Ggs. Aha-Effekt
ˈQuer·kunft <f. 7u> Querkommen; Patrick war mir schon am Morgen quergekommen, am Nachmittag wartete er mit einer weiteren Querkunft auf mich
ˈsu·zen <V. t.> unsicher zwischen vertrauter und formaler Anrede schwanken [Martini]
To-ˈdo-ˌWol·ke <f. 19> über mehrere elektronische Medien verteilte To-do-Liste
ˈvor|krie·gen <V. t.> in den Zustand geraten, etwas vorzuhaben; Ich komme zu der Feier, wenn ich nicht noch etwas anderes vorkriege
ˈZei·chen·girˌlan·de <f. 19> Zeichenkette mit Zeichen aus unterschiedlichen Alphabeten
zerˈwir·kli·chen <V. refl.> sich ~ sich auf der Suche nach Selbstverwirklichung verzetteln und verrennen; Hör mir mit Sharon auf und ihrem Selbstverwirklichungstrip, die wird nicht aufhören, bevor sie sich komplett zerwirklicht hat

Neue Wörter (3)

Aˈha?-Efˌfekt <m. 1; Aha? mit an Ekel grenzender Skepsis ausgesprochen> das Auslösen von Unverständnis und Verstörung; Die Inszenierung will das Publikum provozieren, setzt mit ihren scheinbar willkürlichen Szenenverläufen und minutenlangen „Brummli“-Monologen stark auf den Aha?-Effekt.
ˈFort·ge·spinst <n. 11> Ergebnis des Fortspinnens; Als ihr weg wart, haben wir die Idee noch fortgesponnen, das Fortgespinst liegt in Form von 300 eng bedruckten Seiten auf der Anrichte.
Paˈpa·de <f. 19> Amtszeit eines Papstes; Ich bloggte schon in der 264. Papade.
ˈSei·se·lig·keit <f. 20; meist Pl.> Eigenschaft, Fähigkeit oder Fertigkeit (die nicht viel wert ist); Mit Hilfe seiner Seiseligkeiten (Akkordeonspieler, Babysitter, Hobbychirurg) verdingte er sich mehr schlecht als recht.
verˈneu·en <V.i.> unbrauchbar werden durch Veränderungen, die nach der letzten Absprache mit allen beteiligten Personen einseitig vorgenommen werden; Die Version des Dokumentes, die auf meiner Festplatte war, war verneut; Zum Schutz vor verneuten Dokumenten benutze ich mein E-Mail-Postfach als primären Speicherort.

Neue Wörter (2)

An·ti·paˈthie·trä·ger <m. 3> als hässlich und fies dargestellte Figur mit der pädagogischen Funktion, unerwünschte Verhaltensweisen zugeschrieben zu kriegen und auf diese Weise zu diskreditieren
I·di·o·synˈkrat <m. 16> Mensch mit sehr eigenen Denk- und Verhaltensweisen
Ka·ta·chroˈnis·mus <m. -; -men; in der Dichtung> das Verlegen von Erscheinungen der Vergangenheit in die Gegenwart; Ggs. Anachronismus
kon·volˈviert <Adj.> gebogen, gewunden, spiralig; verschachelt, verwickelt, verworren; [vgl. engl. convoluted]
Lekˈtis·mus <m.; -; unz.> Bewertung von Sprachvarietäten (Dialekten, Soziolekten etc.), die zur Benachteiligung und/oder Verächtlichmachung der Sprecher bestimmter Varietäten führt; [vgl. Rassismus, Sexismus, → Ätismus; „Basically, the point I want to make is that the designation (…) Judeo-English gives the erroneous impression that (…) Jews somehow have their own unique dialect of English. This is nothing more than a narrow-minded myopic lectism gone crazy.“ (Alan S. Kaye, A So-Called Dialect of English)]
Lekˈtist <m. 16> Vertreter, Anhänger des Lektismus
lekˈtis·tisch <Adj.> auf Lektismus beruhend, zu ihm gehörend
ˈmi·dig <Adj.; von Musik> einen sehr synthetischen Klang habend, an einfache MIDI-Player gemahnend
ˈRuck·sa·che <f. 19> Sache, die in den Rucksack gehört
zer·all·geˈmei·nern <V.t.> eine Software, eine Formulierung o.Ä. so allgemein fassen, dass sie hinterher unverständlich, unpraktisch und im schlimmsten Fall eine schlechte Kopie des Frameworks ist, in dem sie geschrieben bzw. formuliert wurde
ˈzu|prus·ten <V.i.> jmdm. ~ in jemandes Richtung losprusten in der Gewissheit eines gemeinsamen, von der Umgebung unbemerkten Amüsements

Neue Wörter

A·nuˈskript <auch> A·nusˈkript <n. 11> Manuskript, das für den Arsch ist
ˈein|wer·ten <V. t.> bei der Auswertung hineininterpretieren; die Forscher haben die gewünschten Ergebnisse sehr kreativ in die Daten eingewertet
entˈgäng·lich <Adj.> leicht zu übersehen oder zu überhören
entˈob·ach·ten <auch> entˈo·bach·ten <V. t.> aufhören zu beobachten; aus dem Feedreader entfernen; automatische Benachrichtigungen deaktivieren; klicken Sie hier, um Änderungen dieser Seite zu entobachten
geˈpsycht <Adj.; [-yː-]> aufgedreht; voll Emotion und nicht recht wissend wohin damit [< engl. psyched]
geˈschlös·sent·lich <Adj.> nicht öffentlich
ˈgim·micht <Adj.> voll von Gimmicks (Gags und Stilmitteln, die auf Effekte zielen); viele postmoderne Romane sind entsetzlich gimmicht [vgl. engl. gimmicky]
ˈgleit·zei·chig <Adj.> (von Zeichen) in einem Kontext gleichzeitig zwei verschiedene Bedeutungen habend, zwischen diesen Bedeutungen hin- und hergleitend; in dem Satz „Frauen riechen besser als Männer“ meine ich mit „riechen“ zwei Dinge gleitzeichig
grau <Adj.> von mitteldunkler Hautfarbe; Bezeichnung für Menschen gemischt kaukasischer/schwarzafrikanischer Rasse
hiˈnein|be·triebs·ge·heim·nis·sen <V. t.> durch ein Verfahren, das einem Betriebsgeheimnis unterliegt, in etwas hineinbringen; die Saiten werden in den Rahmen des Tennisschlägers hineinbetriebsgeheimnisst
in·fol·geˈwes·sen <Interrogativadv.> infolge welcher Ursache; infolgewessen stürzte das Flugzeug ab; <konjunktional in Nebensätzen> ein wichtiges Instrument fiel aus, infolgewessen das Flugzeug abstürzte
per·spi·kuˈier·lich <Adj.> einleuchtend, verständlich [verhält sich zu engl. perspicuous wie kontinuierlich zu continuous]
Schluß <m. 1u; [-uː-]> Konklusion, Fazit, abschließende Betrachtung in einem wissenschaftlichen Aufsatz [ein scharfes ẞ wirkt einfach abschließender, also muss man das jetzt mit langem U aussprechen]
ˈSchwum·mer·kam·mer <f. 21> schwach beleuchteter Raum in einem Museum, in dem sich die lichtempfindlichen Ausstellungsstücke befinden
ver·geˈmei·nern <V. t.> gemeiner machen; zusätzliche Gemeinheiten einführen; das Spiel wird noch dadurch vergemeinert, dass zu Beginn einer Runde geschmiedete Strategien durch Mitspieler, die vor einem dran sind, völlig zunichte gemacht werden können
ˈVor·freu·de·wrack <n. 15> einer, dem so viele schöne Dinge in Aussicht gestellt wurden, dass er sich gar nicht mehr zu helfen weiß vor Vorfreude
willˈgan·gen <Adj.> nicht willkommen gewesen und jetzt zur allgemeinen Freude wieder weg; Ggs willkommen

Wörter mit Z

zerˈfil·men <V.t.; hat> (ein Buch) schlecht verfilmen
zerˈfress·lich <Adj.> ätzend [Grinsekater, Re: Beinkleid bleibt Beinkleid. Bleibt Beileid Beileid?]
zerˈgnü·gen <V. t.> jmdn. oder sich ~ jmdn. od. sich heiter unterhalten wollen, was jedoch unbeabsichtigt zu einer Qual gerät; In dieser Bar haben wir uns den ganzen Abend zergnügt, durften uns aber aus Rücksicht auf Claudes Gefühle nichts anmerken lassen.
ˈzu·schus·seln <V. t.> jmdm. etwas ~ jmdm. etwas versehentlich zukommen lassen; Edward hat mir das Passwort für seine Website zugeschusselt
ˈzu·treff·lich <Adj.> plausibel; mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig; ja, das klingt doch zutrefflich es kann gut sein, dass das stimmt

Wörter mit W

ˈWan·del·wart <f. 20> Ambivalenz; Wertigkeit, die sich beim Betrachten immer wieder ändert [Lehnübersetzung einer Fehlanalyse von Ambivalenz als von lat ambulare „einherschreiten“ kommend]
ˈwan·del·wer·tig <Adj.> ambivalent
ˈwap·pig <Adj.> wie ein Wappen; pompös
ˈWeck·was·ser <n. 13> Sammelbez. für koffeinhaltige Getränke
ˈWeg·weg <[ˈvɛkveːk]; m. 1> Weg, der von etwas wegführt; vereinzelt mag es noch Diskriminierung geben, aber da sind wir massiv auf dem Wegweg
ˈwin·ter·die·nen <V. i.> Winterdienst leisten

Wörter mit V

verˈfließ·tex·ten <V. t.; hat> eine Stichwortsammlung in einen zusammenhängenden Text umschreiben
verˈgrel·lern <V. t.; hat> greller machen; mit sensationsseliger Effekthascherei publikumswirksamer machen, aufjazzen
verˈwi·schen <V. refl.> sich ~ beim Wischen versehentlich eine falsche Stelle erwischen
ˈvor·ah·men <V. t.; hat> jmdn. ~ sich genau so verhalten, wie es jmd. später tun wird; etwas ~ genau so schon vorher gestalten; da hatte ich einmal eine gute Idee, und dann war sie bereits von anderen vorgeahmt worden

Wörter mit U

ˈÜ·ber·lapp <m. 1> Überlappung, Überlagerung, Überschneidung [fachsprachl., von engl. overlap]
ˈud·gu <Adv.> unter den gegebenen Umständen [Abk., jetzt ein eigenes Wort]
un·abˈkönn·lich <Adj.> abscheulich, unerträglich, nicht abkönnbar
ˈUn·bil·de <f. 19> Furcht einflößendes, großes, laut brummendes Insekt (Pl. Unbilden hat die generalisierte Bedeutung Unannehmlichkeiten)
ˈUn·ord·ner <m. 3> Mappe, in der Blätter lose gesammelt werden
un·verˈbüch·lich <a. [ˈ- - - -] Adj.> mit Hilfe der vorhandenen Vorgänge und EDV-Systeme nicht zu erfassen; die Realität ist generell ~
ˈun·ver·wandt <Adj.> nicht verwandt; danken möchte Frau Prof. Krings auch der Firma Krings (~), die durch ihre Spende die Veranstaltung ermöglichte
ˈur·tei·lig <Adj.> (vorschnell) wertend oder urteilend [Lehnübersetzung von engl. judgemental]