The Semantics of Murder

Jay Hamilton hat sich gegen Spott und Widerstand durchgesetzt und ist Psychoanalytiker geworden, und sogar ein sehr berühmter. Er ist promisk, kultiviert und nebenbei ein talentierter Schriftsteller und kommt einem die erste Hälfte von Aifric Campbells Roman The Semantics of Murder lang recht intakt vor. Erst so in der Mitte fängt man an zu zucken und sich zu fragen, Moment mal, was ist das für eine aggressive Gleichgültigkeit gegenüber seinen Patienten, die er sich selbst gegenüber als professionelle Distanz bemäntelt? Was ist das für eine völlige Abwesenheit von Bindungsfähigkeit und/oder -interesse? Und dann kommt nach und nach heraus, dass Hamilton eine Macke und vor allem ein dunkles Geheimnis hat.

Keine übermäßig originelle Geschichte, aber sie ist gut erzählt, und Campbell hat einen schönen Trick eingesetzt, um den Roman zusätzlich interessant zu machen: Sie hat ihrem Protagonisten eine leicht fiktionalisierte Version des berühmten Semantikers Richard Montague zum großen Bruder gegeben, auch bekannt für sein Können auf der Orgel, erfolgreiche Immobilienspekulation, scharfzüngige Chomsky-Kritik, Umgang mit Strichern und einen gewaltsamen Tod in seinem eigenen Haus. Da ist natürlich was los. Ich würde das Buch empfehlen.

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