Blogspektrogramm #4

Logo des BlogspektrogrammsIn der letzten Ausgabe des Blogspektrogramms war es recht viel um andere Sprachen gegangen, unter anderem um Lehnwörter, die ihnen das Deutsche verdankt. In den besten deutschsprachigen Sprach-Blogbeiträgen vom Juli 2011 steht die deutsche Sprache in allen Beiträgen im Mittelpunkt – Aspekte ihres Lexikons, ihrer Orthografie, ihrer Flexion, ihrer Morphologie und Probleme geschlechtergerechten Deutschsprechens werden diskutiert.

Was hat es mit dem Wort Titelhuberei auf sich, das in der Diskussion über Plagiate und Doktortitel plötzlich in aller Munde zu sein schien? Ist es eine neue Schöpfung oder gibt es das Wort schon länger? Wird es häufig gebraucht und wenn ja, wie? Wie ist es zu interpretieren? Anatol Stefanowitsch hat die Korpora, sein Sprachgefühl und seinen analytischen Verstand befragt und gibt im Sprachlog überzeugende Antworten.

Warum schreiben wir <sch> für den Laut [ʃ]? Ich bin sicher nicht der einzige, der sich das immer latent gefragt, aber es nie recherchiert hat. Zum Glück gibt es Kristin Kopf, die das im [ʃplɔk] (wie passend) sehr unterhaltsam erklärt – und plötzlich sieht man, dass unsere merkwürdige Orthografie an dieser Stelle kein Hexenwerk, sondern historisch erklärbar ist.

Dr. Bopp erklärt auf Fragen Sie Dr. Bopp! die Genitiv- und die Pluralform von Euro – und dass beide je nach Laune bzw. Zusammenhang sowohl Euro als auch Euros lauten können.

Viele sprachliche Fragen warf dieses Jahr die Frauen-Fußball-WM auf. Das geht schon mit der Bezeichnung dieser Sportveranstaltung selbst los: Warum sagt man „Frauen-Fußball-WM“, hält es aber bei „Fußball-WMs“ nie für nötig zu erwähnen, dass Männerveranstaltungen gemeint sind? Ist das diskriminierend? Michael Mann gibt im Lexikographieblog eine vorbildlich vorsichtige und differenzierte Einschätzung, beschäftigt sich aber hauptsächlich mit der Frage, wie das Wort Frauenfußballweltmeisterschaft überhaupt aufgebaut ist. Wie man sieht, gibt es mehr als eine Antwort auf diese Frage.

Zweifellos ist die Sprache der Fußballberichterstattung bislang vom Männer-Fußball geprägt. So manche/r hörte dieses Jahr so manche Spielerinnenbezeichnung zum ersten Mal, etwa Torwartin oder Libera. Was Bastian Sick zu all dem zu sagen hat, ist, wie zu erwarten war, großteils haarsträubender Unsinn – Susanne Flach nimmt es auf */ˈdɪːkæf/ auseinander und weist dabei unter anderem auf den von Sick übersehenen Unterschied zwischen natürlichem und grammatischem Geschlecht hin.

Diesen Unterschied führt auch eine Anekdote vor Auge, die ich im Texttheater erzähle. Die Wörter er und sie kommen vor und beziehen sich auf Menschen – ist notwendigerweise von einer männlichen und einer weiblichen Person die Rede? Ich will das Ende nicht verraten, lesen Sie selbst.

Bisher erschienene Ausgaben:

Das Blogspektrogramm #5 wird bei Kristin im [ʃplɔk] erscheinen. Wer auch einen sprachwissenschaftlichen Hintergrund hat und zum Thema Sprache bloggt, erfüllt alle Voraussetzungen, beim Blogspektrogramm mitzumachen, und kann sie kontaktieren, um den eigenen besten Blogbeitrag vom August zu nominieren!

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