Aschen

Intransitive Verben, die die Absonderung einer bestimmten Substanz durch das Subjekt beschreiben, beziehen sich fast immer auf Körperausscheidungen. Zu einer solchen adelt das Verb aschen quasi die Zigarettenasche, als wäre die Zigarette Teil des Körpers. Darin vermute ich den Grund dafür, dass ich das Verb lustig finde und auch viele der Sätze, die es enthalten:

Auf jeden Fall muß man den Gästen beizeiten einbleuen, daß sie auf keinen Fall jemanden mitbringen dürfen! Sonst hat man ein oder zwei Stunden lang die Wohnung voll mit Gestalten, die man überhaupt nicht kennt und auch nicht kennenlernen wird, die dafür aber so ungehemmter in die byzantinischen Bodenvasen aschen, (…)
Max Goldt, Die Mitgeschleppten im Badezimmer

Wenn ich Vermieter wäre, würde ich auch immer ne Stunde vor dem vereinbarten Termin kommen, damit ich sehe, wie meine Mieter in Müslischalen aschen oder den Herd nicht saubergemacht haben.
C.

Ein Gedanke zu „Aschen

  1. David

    Ein Freund vor etlichen Jahren, nachdem sich in seinem Zimmer eine Vergnieglichkeit ereignet hatte:

    Ihr dummen Idioten habt in sämtliche Flaschen geascht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert