Archiv der Kategorie: Hinter den Kulissen

Blogspektrogramm #7

Früher, als man Deutsch in Frakturschrift setzte, Fremdwörter aber in Antiqua, was machte man da eigentlich mit diesbezüglich heterogenen Zusammensetzungen? Ist es unfreundlich, zu sagen, Irland sei auf Ramschniveau herabgestuft worden? Man hört oft, der Busen bezeichne eigentlich nicht die weiblichen Brüste, sondern nur das Tal dazwischen, wie weit ist es mit der Behauptung her? Was für schöne Wortpaare gibt es, die ähnlich aussehen und doch Gegensätzliches bedeuten? Wenn man die deutsche Verlaufsform am Benutzen ist, wird das Verb dann groß geschrieben? A wie Anton, B wie Berta, ist dieses Buchstabieralphabet noch zeitgemäß? Antworten auf all diese Fragen sind über das siebte Blogspektrogramm zu erreichen, diesmal bei Michael Mann im Lexikografieblog.

Blogspektrogramm #6

Das Schöne an den Beiträgen zum Blogspektrogramm ist, dass sie immer irgendwelche Fragen beantworten, die man als Sprachinteressierter schon lange gehabt hat. In meinem Fall waren das diesmal diese:

  • Manche schreiben outgesourcet, manche outgesourced – ist das eine rein orthografische Verwirrung oder gibt es entsprechende Unterschiede in der Aussprache?
  • Warum steht in frz. dimanche das di im Gegensatz zu den anderen Wochentagsbezeichnungen vorn, wie ist das im Katalanischen und Spanischen und welche sprachgeschichtlichen Zusammenhänge gibt es?
  • Mit welchen Tricks und Vereinfachungen kriegt die Sprachenenzyklopädie Ethnologue es hin, Sprachen nach Erdteilen zu sortieren?
  • Wie wirkt mein Ich von vor fünf Jahren im Video von der Abschlussrede im Rhetorik-Seminar und was hatte es über Vornamen zu sagen?
  • Kennen auch andere das Problem, dass man an manchen Nomen- und Pronomengruppen partout keinen Genitiv markiert kriegt und wenn ja, haben sie herausgefunden, welche genau das sind?
  • Ist das Wort Zerealien eine Erfindung von Werbefuzzis (Tipp: nein, ist es nicht)?

Wer auch nur eine dieser Fragen teilt, sollte im Sprachlog beim sechsten Blogspektrogramm vorbeischauen.

Blogspektrogramm #5

Welche Minderheitensprachen sind durch das Deutsche bedroht? Welches Genus hat das Wort Virus? Was ist eine Todo-Wolke? Wie grenzt man Brücken, Tunnels, Unter- und Überführungen voneinander ab? Woher kommt die Wendung es läppert sich? Dies und mehr diesen Monat im fünften Blogspektrogramm, dem Blogkarneval zum Thema Sprache, diesen Monat bei Kristin Kopf im [ʃplɔk] zu Gast!

Blogspektrogramm #4

Logo des BlogspektrogrammsIn der letzten Ausgabe des Blogspektrogramms war es recht viel um andere Sprachen gegangen, unter anderem um Lehnwörter, die ihnen das Deutsche verdankt. In den besten deutschsprachigen Sprach-Blogbeiträgen vom Juli 2011 steht die deutsche Sprache in allen Beiträgen im Mittelpunkt – Aspekte ihres Lexikons, ihrer Orthografie, ihrer Flexion, ihrer Morphologie und Probleme geschlechtergerechten Deutschsprechens werden diskutiert.

Was hat es mit dem Wort Titelhuberei auf sich, das in der Diskussion über Plagiate und Doktortitel plötzlich in aller Munde zu sein schien? Ist es eine neue Schöpfung oder gibt es das Wort schon länger? Wird es häufig gebraucht und wenn ja, wie? Wie ist es zu interpretieren? Anatol Stefanowitsch hat die Korpora, sein Sprachgefühl und seinen analytischen Verstand befragt und gibt im Sprachlog überzeugende Antworten.

Warum schreiben wir <sch> für den Laut [ʃ]? Ich bin sicher nicht der einzige, der sich das immer latent gefragt, aber es nie recherchiert hat. Zum Glück gibt es Kristin Kopf, die das im [ʃplɔk] (wie passend) sehr unterhaltsam erklärt – und plötzlich sieht man, dass unsere merkwürdige Orthografie an dieser Stelle kein Hexenwerk, sondern historisch erklärbar ist.

Dr. Bopp erklärt auf Fragen Sie Dr. Bopp! die Genitiv- und die Pluralform von Euro – und dass beide je nach Laune bzw. Zusammenhang sowohl Euro als auch Euros lauten können.

Viele sprachliche Fragen warf dieses Jahr die Frauen-Fußball-WM auf. Das geht schon mit der Bezeichnung dieser Sportveranstaltung selbst los: Warum sagt man „Frauen-Fußball-WM“, hält es aber bei „Fußball-WMs“ nie für nötig zu erwähnen, dass Männerveranstaltungen gemeint sind? Ist das diskriminierend? Michael Mann gibt im Lexikographieblog eine vorbildlich vorsichtige und differenzierte Einschätzung, beschäftigt sich aber hauptsächlich mit der Frage, wie das Wort Frauenfußballweltmeisterschaft überhaupt aufgebaut ist. Wie man sieht, gibt es mehr als eine Antwort auf diese Frage.

Zweifellos ist die Sprache der Fußballberichterstattung bislang vom Männer-Fußball geprägt. So manche/r hörte dieses Jahr so manche Spielerinnenbezeichnung zum ersten Mal, etwa Torwartin oder Libera. Was Bastian Sick zu all dem zu sagen hat, ist, wie zu erwarten war, großteils haarsträubender Unsinn – Susanne Flach nimmt es auf */ˈdɪːkæf/ auseinander und weist dabei unter anderem auf den von Sick übersehenen Unterschied zwischen natürlichem und grammatischem Geschlecht hin.

Diesen Unterschied führt auch eine Anekdote vor Auge, die ich im Texttheater erzähle. Die Wörter er und sie kommen vor und beziehen sich auf Menschen – ist notwendigerweise von einer männlichen und einer weiblichen Person die Rede? Ich will das Ende nicht verraten, lesen Sie selbst.

Bisher erschienene Ausgaben:

Das Blogspektrogramm #5 wird bei Kristin im [ʃplɔk] erscheinen. Wer auch einen sprachwissenschaftlichen Hintergrund hat und zum Thema Sprache bloggt, erfüllt alle Voraussetzungen, beim Blogspektrogramm mitzumachen, und kann sie kontaktieren, um den eigenen besten Blogbeitrag vom August zu nominieren!

Blogspektrogramm #3

Im Juni in der deutschsprachigen Sprachbloglandschaft: so ziemlich alles über das Wort Meuchelpuffer, wie in der Orthografie aus EHEC sehr schnell Ehec wurde, Unterschiede in den Zählsystemen verschiedener europäischer Sprachen, was von der Nominierung des obersten Protestanten Deutschlands als Sprachpanscher des Jahres zu halten ist, was meine aktuellen Lieblingswörter sind und warum und wie das Wort Keks in die deutsche Sprache und in den Duden gelangte. Diesen Monat ist es Susanne Flach, die auf ihrem Blog  */ˈdɪːkæf/ den Überblick verschafft: im Blogspektrogramm #3.

Blogspektrogramm #2

Wie konjugiert man das Verb röntgen? Was ist von Rafael Wawers „sprachphilosophischer Spurensuche“ zu Plagiatsvorwürfen zu halten? Gibt es die Redewendung im selben Boot sitzen auch auf Englisch? Was hat das Wort Rudelgucken im Duden zu suchen? Welchen merkwürdigen Namen trug der Monat Juni früher? Dies und mehr in den Blogbeiträgen, die die Stars im zweiten Blogspektrogramm sind (wir erinnern uns)!

Blogspektrogramm #1

Die deutschsprachigen Blogs über Sprache beginnen sich zu vernetzen und auch das Texttheater hat die Ehre, dazu eingeladen worden zu sein. Das Blogspektrogramm ist eine wandernde „Presseschau“ der deutschen Sprachblogszene, die in Zukunft jeden Monat in einem anderen Blog stattfinden soll. Die erste Ausgabe findet sich im Sprachlog von Initiator Anatol Stefanowitsch.

Mitmachen darf übrigens jede/r Blogger/in mit Studium der Sprachwissenschaft oder eines verwandten Faches, ob andauernd ober abgeschlossen, Einsendungen erwünscht!

Vom Abschmettern

Seit vielen Jahren bin ich Hausmeister des der Nachtschule angeschlossenen Wohnstollenheims. Ich bearbeite die Bitten von Nachtschülern, die sich einen Wohnstollen (Website) gebastelt haben. Die Qualitätsanforderungen für neue Wohnstollen sind nicht hoch, aber doch vorhanden. Wo jeder Raum (Webseite) nur eine Variante des Satzes „Dieser Raum wird erst noch eingerichtet“ enthält, habe ich mir eine Standardantwort zurechtgelegt: „Bitte melde dich noch einmal, wenn du deinen Stollen etwas vollständiger eingerichtet hast.“ Inzwischen benutze ich sie jedes Mal in der Gewissheit, dass ich von der betreffenden Daseinsform nie wieder etwas hören werde.