Archiv der Kategorie: Leben

Fenster

Von klugen und philantropischen Menschen entworfene Fenster, also die meisten, sind so zu bedienen, dass man erst den einen Flügel schließt und der andere dann genau passt. Die westliche Normandie dagegen scheint voll zu sein von dummen oder bösen Fenstermachern, denn sowohl in der letzten als auch in der jetzigen Herberge haben die Fenster innen halbrunde Passformen, sodass man die beiden Flügel nur gleichzeitig öffnen bzw. schließen kann. In der Theorie ist das lediglich sinnlos. In der Praxis führt es zu großem Klemmen, Ächzen, Knirschen und Krachen. Jedes Öffnen und jedes Schließen wird zum Kraft- und Geschicklichkeitsmarathon und zaubert Risse ins Gemäuer.

Ansonsten lässt es sich prima leben.

Geschniegelte Jünglinge

Normalerweise haben alte Frauen geschniegelte, ernst blickende Jünglinge in Schwarzweiß in einem ovalen Rahmen auf dem Sekretär stehen. In Avromanches, einer normannischen Hafenstadt, wo 1944 aliierte Truppen landeten, sahen wir heute eine alte Frau, die ein solches Portrait als Tätowierung auf dem rechten Oberarm hatte.

6:69

6:69 Uhr

Meine Armbanduhr hatte gerade mal wieder einen ihrer berühmten Blackouts. Seitdem ist der Alarm auf sechs Uhr neunundsechzig eingestellt. Es gibt halt nichts, was digitale Technik nicht möglich macht. Ich will mir dieses Kuriosum jedenfalls bewahren und ab sofort nur noch den (Posh! Gosh! Bonzen-) Zweitalarm der Uhr benutzen.