Phrasisch ist gar nicht so schwer zu verstehen, liebe Kinder, passt mal auf: Ein Buch wird mir als konsequente Fortsetzung eines beliebten Klassikers angepriesen – da ist klar, es handelt sich um einen billigen Abklatsch. Es sei unentbehrlich, heißt es, sowohl für leichte Partyunterhaltung als auch für seriöse Information. Das heißt: Es kann möglicherweise dazu beitragen. Ein andermal lese ich, dass ein Theaterstück sich jeder narrativen oder logischen Auflösung verweigert. Aha, da ist mit chaotischen Szenen zu rechnen, die am Ende auf nichts hinauslaufen! Die taz bezeichnet die Antiquitätenshow „lieb & teuer“ als einen Seismografen der Krise des deutschen Bildungsbürgertums. Gemeint ist natürlich, dass die Sendung ein gutes Beispiel für diese Krise abgibt, weiter nichts. Schließlich die Amazon-Kurzbeschreibung, die uns mitteilt, Franz Kafka habe die Physiognomie des 20. Jahrhunderts entworfen. Das, liebe Kinder, bedeutet – überhaupt nichts. Es ist ein Füllwort, das im Deutschen unübersetzt bleibt.
Sprachkurs Phrasisch I
Schreibe eine Antwort