Archiv der Kategorie: Leben

Theaternotizen

Heute erblicken zwei alte Notizzettel das Licht der Öffentlichkeit, die ich während meiner Zeit in der Schultheatergruppe Quindecim angefertigt habe. Die Notizzettel, nicht die Öffentlichkeit. Durch unsere regelmäßige Teilnahme an einem Schultheaterfestival und der damit verbundenen Notwendigkeit, Texte fürs Programmheft einzureichen, gerieten wir immer wieder in das Spannungsfeld zwischen informativen Inhaltsangaben und Texten mit eigener künstlerischer Identität. Erstere zu produzieren fiel uns leicht und schien uns sinnvoll, letztere wünschten die Organisatoren des Festivals, egal wie absurd. Angesichts ihrer Wünsche schrieb ich mir die Memo:

Programmtext evtl. verdüstern, Mythemdichtung, Dadismus, so ne Scherze

Was die Gestaltung des eigentlichen Stücks betraf, in diesem Fall Die letzte Welt, beschäftigte uns eine Zeit lang die Frage, wie wir den Unterschied zwischen den Schauplätzen Rom und Tomi auf der Bühne deutlich machen sollten. Eine wegen der Vielzahl der aufgeworfenen Probleme letztlich nicht realisierte Lösung wäre gewesen, für den Schauplatz Rom eine eigene Bühne auf der anderen Seite der Zuschauerränge einzurichten. Hier das Hirngestürm dazu:

IDEE: Was in Rom spielt: hinten spielen; zw. 1.2 und 1.3 Stühle umdrehen; vorher nach hinten - nicht verhaken; Platz für Ameisen?; Licht?; genug Stühle?; Schlurfen auf dem Teppichboden vs. PVC? Wie klingt das?; Platzreservierungen? (Erste Reihe = letzte Reihe): Reihen nummerieren, Leute trösten? Professionellen Seelsorger engagieren?

Web-Ikone

Was hat das Siegburger Café des Arts Google Maps gezahlt, um dort per Beispieladresse exklusiv beworben zu werden? Bemerkenswert: 1986 wurde ich am 1.5. um 1:51 Uhr etwa 300 m Luftlinie von dieser Adresse entfernt geboren. In der Nähe befindet sich außerdem eine Boutique, die in ihrem Namen einen hochgestellten Schrägstrich als (natürlich falschen) Apostroph verwendet.

Positives Ergebnis

Heute in unserer Reihe „Gelegenheiten, anlässlich derer man sagen kann, in Zukunft zweimal im Jahr Geburtstag feiern zu können“: Eine Nachbarin war zur Generalinspektion beim Arzt, inklusive HIV-Test. Die Sprechstundenhilfe beim Mitteilen der Ergebnisse, munter: „Jå, positiv…“ Die Leben schenkende Herausstellung: Sie meinte positiv im Sinne von erfreulich.

Kurswechsel

Wenn man schon aus irgendwelchen Gründen gezwungen ist, ein Musikstück in der Mitte abzubrechen, so war ich früher der Meinung, soll man es möglichst sanft ausfaden, also langsam die Lautstärke reduzieren. Inzwischen neige ich mehr dazu, mit gutem Timing auf „Stop“ zu drücken, um einen sauberen Schnitt zu setzen, etwa nach dem Refrain, direkt vor oder nach der Eins eines Taktes, je nach dem.

Zeitgenössische Schokoladik (1-3)

  1. yes, die kleine Torte, scheint ohne genauen Ersatz vom Markt verschwunden zu sein.
  2. Die Firma Gubor druckt unverbindliche Preisempfehlungen auf die Packungen ihrer pralinenähnlichen Erzeugnisse. Das ist unüblich und in diesem Fall sehr dumm: Die Tafeln eignen sich ja im Prinzip als Geschenke, und die Sitten des Abendlandes verlangen die Geheimhaltung des Geschenkpreises vor dem Beschenkten. Cleverer geht die Firma Lindt vor: Sie macht das Preisschild bei Edelschokoladen durch Perforation leicht heraustrennbar.
  3. Das Gesicht von Günter Euringer, eine Ikone, ist von der Packung der kinder Schokolade verschwunden und durch einen Buben mit Gel in den Haaren ersetzt worden. Das könnte einem doch durchaus einen Boykott bis in alle Ewigkeit wert sein, oder? In der just verstrichenen Umbruchphase, da alte und neue Packungen noch nebeneinander im Regal standen, noch einmal die alte zu kaufen, wäre damit allerdings nicht konform gegangen – ich habe überprüft, ob sich die Strichcodes unterscheiden. Sie tun es nicht.

Kabelhalter

Locher mit USB-, Netz- und Ethernet-Kabel

In einer uralten Kiste mit Bürosachen aus dem 20. Jahrhundert fand ich dieses ominöse Gerät. Ich hatte keine Ahnung, wozu es diente, bis ich es durch Zufall selbst herausfand, beim Heraustrennen meines Laptops aus seiner Peripherie. 2003 hatte ich schon mal so einen Fund gemacht:

Ohrknöpfe eines mobilen CD-Spielers ruhen in den Griffen einer blauen Kinderschere

Das Hündchen

Die Mitnahme auf dem Beifahrersitz des riesigen LKW scheint das Hündchen ganz schön mitgenommen zu haben. Beim Aussteigen entwindet es sich Frauchens Armen, landet auf den eigenen Pfoten und rast wild kläffend und mit gebleckten Zähnchen auf die belustigt schauenden Passanten zu, so weit es die Leine erlaubt. In dieser verheddert sich Frauchen und lässt darob eine Tasche fallen, die mit dumpfem Geräusch ca. 1 cm neben dem Hündchen aufschlägt. Knapp drei Sekunden später macht das arme Geschöpf einen erschrockenen Satz zur Seite.