Archiv der Kategorie: Leben

Web-Ikone

Was hat das Siegburger Café des Arts Google Maps gezahlt, um dort per Beispieladresse exklusiv beworben zu werden? Bemerkenswert: 1986 wurde ich am 1.5. um 1:51 Uhr etwa 300 m Luftlinie von dieser Adresse entfernt geboren. In der Nähe befindet sich außerdem eine Boutique, die in ihrem Namen einen hochgestellten Schrägstrich als (natürlich falschen) Apostroph verwendet.

Positives Ergebnis

Heute in unserer Reihe „Gelegenheiten, anlässlich derer man sagen kann, in Zukunft zweimal im Jahr Geburtstag feiern zu können“: Eine Nachbarin war zur Generalinspektion beim Arzt, inklusive HIV-Test. Die Sprechstundenhilfe beim Mitteilen der Ergebnisse, munter: „Jå, positiv…“ Die Leben schenkende Herausstellung: Sie meinte positiv im Sinne von erfreulich.

Kurswechsel

Wenn man schon aus irgendwelchen Gründen gezwungen ist, ein Musikstück in der Mitte abzubrechen, so war ich früher der Meinung, soll man es möglichst sanft ausfaden, also langsam die Lautstärke reduzieren. Inzwischen neige ich mehr dazu, mit gutem Timing auf „Stop“ zu drücken, um einen sauberen Schnitt zu setzen, etwa nach dem Refrain, direkt vor oder nach der Eins eines Taktes, je nach dem.

Zeitgenössische Schokoladik (1-3)

  1. yes, die kleine Torte, scheint ohne genauen Ersatz vom Markt verschwunden zu sein.
  2. Die Firma Gubor druckt unverbindliche Preisempfehlungen auf die Packungen ihrer pralinenähnlichen Erzeugnisse. Das ist unüblich und in diesem Fall sehr dumm: Die Tafeln eignen sich ja im Prinzip als Geschenke, und die Sitten des Abendlandes verlangen die Geheimhaltung des Geschenkpreises vor dem Beschenkten. Cleverer geht die Firma Lindt vor: Sie macht das Preisschild bei Edelschokoladen durch Perforation leicht heraustrennbar.
  3. Das Gesicht von Günter Euringer, eine Ikone, ist von der Packung der kinder Schokolade verschwunden und durch einen Buben mit Gel in den Haaren ersetzt worden. Das könnte einem doch durchaus einen Boykott bis in alle Ewigkeit wert sein, oder? In der just verstrichenen Umbruchphase, da alte und neue Packungen noch nebeneinander im Regal standen, noch einmal die alte zu kaufen, wäre damit allerdings nicht konform gegangen – ich habe überprüft, ob sich die Strichcodes unterscheiden. Sie tun es nicht.

Kabelhalter

Locher mit USB-, Netz- und Ethernet-Kabel

In einer uralten Kiste mit Bürosachen aus dem 20. Jahrhundert fand ich dieses ominöse Gerät. Ich hatte keine Ahnung, wozu es diente, bis ich es durch Zufall selbst herausfand, beim Heraustrennen meines Laptops aus seiner Peripherie. 2003 hatte ich schon mal so einen Fund gemacht:

Ohrknöpfe eines mobilen CD-Spielers ruhen in den Griffen einer blauen Kinderschere

Das Hündchen

Die Mitnahme auf dem Beifahrersitz des riesigen LKW scheint das Hündchen ganz schön mitgenommen zu haben. Beim Aussteigen entwindet es sich Frauchens Armen, landet auf den eigenen Pfoten und rast wild kläffend und mit gebleckten Zähnchen auf die belustigt schauenden Passanten zu, so weit es die Leine erlaubt. In dieser verheddert sich Frauchen und lässt darob eine Tasche fallen, die mit dumpfem Geräusch ca. 1 cm neben dem Hündchen aufschlägt. Knapp drei Sekunden später macht das arme Geschöpf einen erschrockenen Satz zur Seite.

iPod shuffle

Die Harry-Potter-Bücher habe ich ja bisher alle verschlungen, nun mache ich mich an eine Reihe, die oft in einem Atemzug damit genannt wird: Artemis Fowl von Eoin Colfer. Augenschonenderweise habe ich dazu die Hörbuch-Abteilungen der Stadtbüchereien Düsseldorf geplündert und lasse mir die Bücher von Rufus Beck vorlesen; derzeit bin ich bei Band 2.

Da ich zur Zeit meinen Hauptwohnsitz in den zwischen Düsseldorf und Wuppertal verkehrenden Regionalexpressen und S-Bahnen habe, wollte mich mir alles schön auf mein iPod shuffle ziehen, das ist ja super-easy heutzutage mit MP3-Player, alles rippen, macht der Computer von selbst und in der Hosentasche den Inhalt von 12 CDs dabeihaben (so viele haben die gekürzten Hörfassungen der drei Artemis-Fowl-Bände zusammen).

Denkste! Das kleinste Mitglied der iPod-Familie, es sieht ungefähr so aus wie eine Reisezahnbürste, ist schließlich dafür konstruiert, Tracks in zufälliger Reihenfolge abzuspielen, ideal für bunt gemischte Musikbibliotheken wie meine, aber für Bücher doch eher ungeeignet. Nun gibt es zwar auch einen Modus, der eine feste Reihenfolge einhält, aber diese Reihenfolge wird vom iPod shuffle auf eine nicht ganz durchschaubare Weise nach Interpretenangabe, Albumtitel, Name und Tracknummer, aber nicht nach Discnummer festgelegt.

Und damit ist das Elend perfekt, denn die komische Datenbank, die iTunes konsultiert hat, um all diese Angaben zu erhalten, gibt als Interpreten für Band 2, Disc 1 und 4 Eoin Colfer an, für 2 und 3 Rufus Beck. Das ist nur eine der vielen Uneinheitlichkeiten in der Benennung, die für Chaos sorgen. So musste ich nicht nur in die Namen jedes einzelnen Abschnitts einen Schlüssel wie Band-Disc-Track schreiben, sondern auch mit einem Spezialprogramm sämtliche anderen Tags entfernen, damit die es nicht durcheinanderbringen. Das kostete einen halben Tag.

Das letzte Kapitel der Odyssee lautet bzw. leist: Man kann das iPod shuffle nicht laut genug machen, um der relativ leisen Rufus-Beck-Aufnahme bei ratterndem Zug noch folgen zu können. Ich glaube, das liegt daran, dass die Franzosen ein Gesetz dagegen haben, sich die Ohren kaputtzumachen. Und da Apple die MP3-Player für den französischen und deutschen Markt gleich konfiguriert und verpackt, müssen wir uns vom französischen Staat mitpampern lassen. Haben Sie Mitleid (mit einem, der aus Eitelkeit den MP3-Player mit dem wahrscheinlich schlechtesten Preis-Leistungs-Verhältnis seiner Klasse gekauft hat, schon richtig verstanden).